Veränderung des Schulgeländes

Im Jahr 2004 stellte die Gemeinde Alpen unserer Schule eine Gelände zur Verfügung, das direkt an unseren Schulhof grenzt. Es waren ehemals Privatgärten, die von der Gemeinde gekauft wurden. Die Gemeinde stellte von Anfang an klar, dass sie über keine finanziellen Mittel verfügt, um dieses Gelände mit Spielgeräten zu bestücken. Das Kollegium betrachtete dies als Herausforderung, aus eigenen Kräften und mit Hilfe der Kinder, Eltern und Kollegen das Projekt Schulhoferweiterung anzugehen. Schnell war klar, dass wir die Kinder schon an der Planung beteiligen sollten.

So fand im März 2005 mit allen Klassen eine Begehung des neuen Schulgeländes statt, das noch stark verunkrautet und mit Müll bedeckt war.

Die Kinder diskutierten danach in ihren Klassen ihre Wünsche und Ideen für das neue Schulgelände, wobei die Phantasie und der Ideenreichtum der Kinder bewusst nicht kanalisiert und gebremst wurde.

Die Kinder bauten entweder Modelle oder zeichneten Pläne mit ihren Vorschlägen. Dann wählten sie einen Vertreter der Klasse für die Kinderkonferenz, in der die Klassenvorschläge diskutiert und in einem demokratischen Aushandlungsprozess verabschiedet wurden.

Bei der Präsentation ihrer Entwürfe, Pläne und Modelle berichteten die Kinder hoch motiviert. Selbst die Erstklässler berichteten locker, selbstbewusst und überzeugend von ihren Ideen. Dieses Unterrichtsvorhaben betraf die Lebenswirklichkeit der Kinder in hohem Maße, d.h. das, wofür sie sich anstrengten, hatte unmittelbar mit ihrem Leben zu tun und nutzte ihnen. Alle wollten mit- entscheiden, mitgestalten und aktiv mitarbeiten.
























Am Ende der ersten Kinderkonferenz kristallisierten sich folgende 10 Aspekte heraus, die von fast allen Vertretern gewünscht wurden:

1.  Der neue Schulhof sollte eher ruhige Spiele und auch die Möglichkeit, sich zurückzuziehen gewährleisten, ein Ort  für Entspannung in den Pausen sein, eine Gegenpol zum Bolzplatz und Sandspielplatz.

2.     Die vorhandenen Bäume und Sträucher, ebenso der Schuppen sollten alle erhalten bleiben.

3.     Die Kinder entschieden sich außerdem für ein Klassenzimmer im Grünen mit einer Sitzmöglichkeit für eine ganze Klasse,

4.     Möglichkeiten zum Verstecken,

5.     Möglichkeiten zum Klettern,

6.     Schaukeln,

7.     einen Garten für Obst und Gemüse,

8.     einen Garten für Blumen,

9.     Laubhütten (Tipis) zum Sich-Zurückziehen,

10.  Sitzgelegenheiten.

In der 2. Kinderkonferenz entschieden sich die Kinder nach einer heißen Diskussionsphase für einen in einer Arbeitsgemeinschaft zu bestellenden und zu pflegenden Garten. Diese AG soll aus Kindern aller Klassen bestehen.

So wurden die Kinder zu Planern. In einem demokratischen Prozess bestimmten sie ausschlaggebend mit, welche Elemente der Schülerwünsche verwirklicht werden sollten. Da diese Wünsche den finanziellen Rahmen sprengten, beschlossen wir, selber tätig zu werden, Eigeninitiative zu ergreifen. Mit einem Vater, der einen Landschaftsgartenbetrieb hat und mit der NABU Kindergruppe fanden wir Partner, mit dem entsprechenden Fachwissen und den nötigen Maschinen.

Im Folgenden die weitere Chronologie der Schulhofgestaltung:





In der letzten Ferienwoche der Sommerferien 2005 schälte ein Vater mit einigen Angestellten seiner Gartenbaufirma den Oberboden ab und säte Rasen ein.











Der Bereich des Gartens wurde ausgebaggert und mit Mutterboden aufgefüllt.



Zu Beginn des neuen Schuljahres wurde das „Klassenzimmer im Grünen angeliefert“, das einen Durchmesser von ca. 8 m hat. Es besteht aus 10 halbierten Baumstämmen, die auf je 2 eingekerbten Stammstücken ruhen. Die Mitte des Klassenzimmers ist mit Sand aufgefüllt und erlaubt verschiedene Aktivitäten wie Stockbrot backen, Grillen, ....
Für dieses Klassenzimmer bekam die Schule einen Sonderpreis der Kommission „Unser Dorf soll schöner werden“, der im Januar 2006 überreicht wurde und der mit einer kleinen Geldspende verbunden war.











Im November 2005 pflanzte die NABU-Kindergruppe aus Weidenästen 2 Tipis mit einem Durchmesser von jeweils ca. 4 m.











Im Dezember 2005 bestellte das Kollegium eine Schaukel, ein Klettergerüst und eine Sitzgarnitur mit einem Tisch und 2 Bänken.











Im Jahr 2006 haben wir den Garten bestellt, Blumen gesät, Gemüse gepflanzt und Beerensträucher gesetzt. Eine Mutter, Frau Demut, leitet die Garten AG voller Engagement.





Das Bienenhotel bietet Wildbienen Nistmöglichkeiten.







In der Kräuterspirale wachsen viele einheimische Kräuter.







Zwei engagierte Väter bohrten bei brüllender Hitze im Sommer 2008 einen Brunnen, der die Bewässerung unseres Gartens einfacher macht.



Wichtig ist dem Lehrerkollegium der Gedanke, dass dieser Teil des Schulgeländes ständigen Veränderungen unterliegen darf. So können auch kommende Schülergenerationen ihre Vorstellungen verwirklichen.