Die Klassen 3a und 3b besuchen die Kläranlage in Rheinberg

Am Dienstag, dem 27.10.2009 besuchten wir die Kläranlage in Rheinberg-Ossenberg. Vorher hatten wir uns im Unterricht mit den Thema „Wohin kommt unser Abwasser? Wie wird es wieder sauber?“ beschäftigt. Das, was wir vorher im Unterricht erarbeitet hatten, konnten wir nun in der Realität sehen.

Fotos: Angela Bode
Texte: Kinder der Klasse 3a und 3b


Als wir in der Kläranlage ankamen, wartete schon Herr Kosmac auf uns. Er führte uns über das Gelände und erklärte uns die einzelnen Stationen des Klärwerks.


Als erstes waren wir beim Hebewerk mit Schneckenpumpen.

Die Schnecken transportieren das Abwasser, das gereinigt werden soll, nach oben in das Rechenhaus. In Rheinberg gibt es drei dieser Schnecken, zwei für das Abwasser aus den Haushalten und eine für das Regenwasser.



Wir schauten ganz gespannt zu, wie das Abwasser mit der Schnecke nach oben transportiert wurde.

Dann ging Herr Kosmac runter zu den Schneckenpumpen und holte von dem Abwasser eine Wasserprobe.






Das Abwasser war sehr braun und stank.


Unsere nächste Station war das Rechenhaus. Im Rechenhaus gibt es eine Maschine, die den groben Müll von dem Wasser trennt, den Rechen.


Der Müll kommt durch zwei Rohre, die am Rechen dran sind, und fällt in einen großen Container.


Vom Sandfang auf dem Weg zur biologischen Klärung.


Jetzt ging es zur ersten biologischen Stufe. Hier roch es nicht mehr ganz so stark. Herr Kosmac erklärte uns, dass Luft in die Brühe geblasen wird, damit die Bakterien fleißig fressen. Durch die Blasen sind Schmutzflocken entstanden und nach einer Stunde haben die Bakterien die Hälfte von dem Schmutz aufgefressen. Ungefähr alle 20 Minuten haben die Bakterien sich so voll gefressen, dass sie sich in zwei Teile teilen und so vermehren.



Die Ablaufrinne der ersten biologischen Stufe.





An der 2. biologischen Reinigungsstufe.

Hier fressen andere Bakterien und noch weitere Tierchen, wie Glockentierchen, Wimperntierchen, Geißeltierchen und Rädertierchen, den restlichen Dreck. Das dauert aber viel länger, nämlich 10 Stunden.


Herr Kosmac nahm auch hier eine Wasserprobe. Obwohl das Wasser schon gereinigt wurde, sah es aber dreckiger aus als bei der ersten Probe. Das lag nämlich am Belebtschlamm, das sind die zusammen geklebten Bakterien.


Das letzte Becken war das Nachklärbecken. Der Belebtschlamm sinkt hier auf den Boden und geht zurück in die 2. biologische Stufe. An der Oberfläche des Nachklärbeckens ist nun fast klares Wasser. Das gereinigte Wasser wird dann in den Rhein geleitet, aber es ist noch kein Trinkwasser, da noch Bakterien drin sind.


Auch hier hat Herr Kosmac eine Wasserprobe genommen und das Wasser war viel sauberer.

Nun gingen wir gemeinsam in das Labor der Kläranlage.

Herr Kosmac zeigte uns mit Hilfe eines Mikroskopes und eines Beamers die kleinen Tiere im Belebtschlamm.


Alle Kinder schauten aufmerksam zu.


Dies ist ein Glockentierchen inmitten vieler Bakterien, die den Hauptteil der Flocken bilden.










Das, was an Belebtschlamm in den beiden biologischen Klärstufen zu viel ist, geht als Klärschlamm in den Faulturm.


Die Kinder warten auf die Rückfahrt.

Nach dem Besuch auf der Kläranlage hat Herr Kosmac alle Vorgänge bei der Reinigung von Wasser in Versuchen gezeigt. Dazu versammelten wir uns im Mehrzweckraum.


Wir waren alle gespannt auf die Vorführung.






Als erstes wurde der Rechen nachgestellt. Hierzu diente ein Aquarium, in das Wasser und Papierschnipsel gegeben wurden.
Als Rechen wurde ein Kamm verwendet. Das Papier wurde „zusammengerecht“.


Als zweites kam der Sandfang: In das Wasser wurde Sand geschüttet. Der Sand fiel – wie in der echten Kläranlage – erst auf den Boden. Dann stellte Herr Kosmac das Becken auf die Ecke und der Sand sammelte sich dann in der „Rinne“. Von dort konnte er abgepumpt werden.


Nun begann das Experiment für die biologische Reinigung. Herr Kosmac belüftete einen Teil der Wasserproben mit Hilfe einer Pumpe. Diese Belüftung dauert 24 Stunden.

Die Fragestellungen der Kinder war: Was passiert in den unbelüfteten Wasserproben? Schaffen die Bakterien es, das Wasser sauber zu bekommen?


Am nächsten Tag wurden die Ergebnisse ausgewertet.











1. In dem ersten Glas hat sich nichts verändert. Es stank heftig.
2. In der belüfteten Probe vom Zulauf hat sich nur wenig verändert: Das Wasser war immer noch schmutzig. Durch die Luft alleine ist das Wasser offensichtlich nicht zu reinigen. Es hat allerdings nicht gestunken.
3. In diesen Proben wurde zum Zulauf Belebtschlamm dazu gegeben. Außerdem wurde die Probe belüftet.
Hier ist die Luft abgestellt und der Belebtschlamm zu Boden gesunken.

Wir sehen einen deutlichen Unterschied im Wasser des 3. und 4. Glases. Rechts ist es sauberer. Das bedeutet: In unserem Versuch ist das Wasser nicht vollständig gereinigt worden. Im Vergleich mit dem 1, Glas sieht man, dass eine deutliche Reinigung erreicht wurde.



Wir danken der LINEG für die Möglichkeit des Besuchs auf der Kläranlage und Herrn Kosmac für seinen engagierten Einsatz.